Grundlagen
Wärmepumpe ohne Außengerät: Was ist möglich und was nicht?

Arian Elezkurtaj
Stand:
21.11.2025
Viele Hausbesitzer möchten eine Wärmepumpe nutzen, aber kein sichtbares Außengerät im Garten oder an der Fassade haben. Deshalb taucht immer häufiger die Frage auf, ob eine Wärmepumpe auch innen stehen kann. Die Antwort hängt vom jeweiligen System und der Wärmequelle ab. In diesem Beitrag erfährst du, welche Modelle sich tatsächlich für die Innenaufstellung eignen, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen und in welchen Fällen eine Außenaufstellung unverzichtbar bleibt.
Zusammenfassung
Eine Wärmepumpe kann grundsätzlich innen stehen, entscheidend ist die Wärmequelle und ob Zu- und Abluftwege technisch möglich sind.
Erd- und Grundwasserwärmepumpen werden immer innen aufgestellt, da sie keine Außenluft benötigen und komplett im Gebäude installiert werden.
Luft-Wasser-Monoblockgeräte können ebenfalls innen stehen, benötigen dafür aber große Luftkanäle nach außen für Zu- und Abluft.
Der ideale Standort ist ein Technik- oder Hauswirtschaftsraum mit ausreichend Platz, kurzen Leitungswegen und guter Belüftung.
Außenaufstellung ist für Luftwärmepumpen meist einfacher und günstiger, während Innenaufstellung vor allem bei Erd- und Grundwasserwärmepumpen sinnvoll ist.
Kann eine Wärmepumpe auch innen stehen?
Ja, eine Wärmepumpe kann grundsätzlich auch im Haus stehen. Ob das sinnvoll oder möglich ist, hängt vom jeweiligen Wärmepumpentyp und den baulichen Voraussetzungen ab. Einige Systeme sind speziell für die Innenaufstellung ausgelegt, während andere üblicherweise außen installiert werden. Wichtig ist deshalb immer, welche Variante zum Gebäude und zur Situation vor Ort passt.
Welche Wärmepumpen können innen aufgestellt werden?
1. Erdwärmepumpe (Sole-Wasser-Wärmepumpe)
Eine Erdwärmepumpe bezieht ihre Energie aus dem Erdreich – entweder über Flächenkollektoren, Ringgrabenkollektoren oder Erdsonden. Der komplette Wärmepumpenkreislauf steht im Haus, meist im Keller oder Technikraum. Im Außenbereich befinden sich nur die Leitungen, die die Erdwärme ins Gebäude transportieren. Ein Außengerät gibt es nicht, deshalb ist diese Lösung besonders leise und optisch unauffällig.
2. Grundwasserwärmepumpe (Wasser-Wasser-Wärmepumpe)
Bei einer Grundwasserwärmepumpe wird Wärme über einen Förder- und Schluckbrunnen gewonnen. Das Grundwasser wird zur Wärmepumpe geführt, dort energetisch genutzt und anschließend wieder ins Erdreich zurückgeleitet. Die komplette Technik steht im Gebäudeinneren, lediglich die Brunnen selbst befinden sich draußen im Boden. Dieses System arbeitet sehr effizient und benötigt ebenfalls kein Außengerät.
3. Innenaufgestellte Luft-Wasser-Wärmepumpe (Monoblock)
Es gibt Luft-Wasser-Wärmepumpen, die komplett innen stehen können. Da sie Außenluft als Energiequelle benötigen, müssen zwei große Luftkanäle nach draußen geführt werden – einer für die Zuluft, einer für die Abluft. Der Monoblock selbst steht im Haus und enthält alle Bauteile in einem Gerät. Die Luftkanäle ersetzen funktional ein Außengerät, erfordern aber ausreichend Platz, saubere Wanddurchbrüche und eine gute Schalldämmung.
Wie funktioniert eine Wärmepumpe ohne Außengerät?
Die Funktionsweise bleibt identisch: Das Kältemittel nimmt Wärme auf, verdampft, wird verdichtet und gibt die Energie an das Heizsystem ab. Der Unterschied liegt ausschließlich in der Art und Weise, wie die Wärmequelle erschlossen wird.
Bei Erdwärme und Grundwasser erfolgt die Energiegewinnung über Erdsonden, Kollektoren oder Brunnen. Diese Quellen reichen stabile Temperaturen an die Wärmepumpe weiter, wodurch ein Außengerät überflüssig ist.
Bei innenstehenden Luft-Monoblocks wird die Außenluft über groß dimensionierte Kanäle ins Gerät geführt. Die Wärmepumpe arbeitet komplett innen, lediglich die Luftwege gehen nach draußen.
Das Ergebnis ist ein geschlossenes, ruhiges System, das optisch nicht mehr als Wärmepumpe erkennbar ist.
Hier sehen Sie ein Beispiel für eine Innenaufstellung mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe in Monoblockbauweise.
Wo sollte eine Wärmepumpe stehen?
Der optimale Standort ist ein gut belüfteter Technikraum, ein Hauswirtschaftsraum oder ein trockener Keller. Wichtig ist, dass genügend Platz für Servicearbeiten bleibt und die Leitungswege zu Heizkreis, Warmwasserspeicher sowie gegebenenfalls zu den Luftkanälen oder Erdsonden kurz gehalten werden. Je kompakter das System geplant wird, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe.
Bei innenstehenden Luftwärmepumpen spielt zusätzlich die Schalldämmung der Luftkanäle eine wichtige Rolle. Werden die Durchlässe korrekt gedämmt, ist der Betrieb nahezu unhörbar.
Wo darf eine Wärmepumpe nicht stehen?
Feuchte oder beengte Räume sind ungeeignet, ebenso Bereiche ohne ausreichende Zu- und Abluftmöglichkeiten. Luftwärmepumpen, die innen stehen, benötigen zwingend Außenluftkanäle, ohne diese funktioniert das System nicht. Außerdem dürfen sie nicht in Räumen installiert werden, in denen sich dauerhaft Menschen aufhalten, da Bauordnungen Mindestanforderungen an den Installationsraum stellen.
Was ist besser, Innen- oder Außenaufstellung?
Ob eine Wärmepumpe innen oder außen besser ist, hängt stark vom System und vom Gebäude ab. In der Praxis funktioniert die Außenaufstellung bei Luft-Wasser-Wärmepumpen meist einfacher, günstiger und mit weniger baulichem Aufwand. Die Geräte brauchen nur einen Stellplatz, arbeiten zuverlässig und verursachen keine Luftkanäle im Inneren.
Die Innenaufstellung lohnt sich nur in speziellen Fällen: etwa bei Erd- oder Grundwasserwärmepumpen, die ohnehin komplett im Haus stehen, oder bei selten eingesetzten Innen-Monoblocks, für die allerdings große Zu- und Abluftkanäle nach außen notwendig sind.
Grundsätzlich gilt: Außenaufstellung für Luftwärmepumpen, Innenaufstellung für Erd- und Grundwasserwärmepumpen.









