Grundlagen
Wärmepumpe mit Solarthermie: Die Kombination zweier Heizsysteme

Anna Vöpel
Stand:
02.12.2025
Moderne Hybridsysteme aus Wärmepumpe und Solarthermie bieten eine besonders effiziente Möglichkeit, Heizkosten zu senken und gleichzeitig klimafreundlich zu heizen. Durch die Kombination zweier erneuerbarer Energiequellen lässt sich der Energiebedarf erheblich reduzieren. In Verbindung mit den aktuellen Förderungen erhalten Hausbesitzer bis zu 70 Prozent der Investitionskosten zurück. Dieser Ratgeber erklärt Kosten, Funktionsweise und die optimale Dimensionierung für Ihr Gebäude.
Zusammenfassung
Wärmepumpe und Solarthermie arbeiten ideal zusammen, weil die Wärmepumpe die Grundversorgung übernimmt und die Solarthermie kostenlose Sonnenwärme beisteuert.
Die Betriebskosten sinken deutlich, da die Wärmepumpe durch die solare Unterstützung bis zu 30 Prozent weniger läuft und die Warmwasserbereitung im Sommer vollständig solar erfolgen kann.
Hohe staatliche Förderung macht die Kombination wirtschaftlich attraktiv. Mit Grundförderung, Klimageschwindigkeitsbonus und Einkommensbonus sind bis zu 70 Prozent Zuschuss möglich, maximal 21.000 Euro.
Die Kombination lohnt sich besonders bei hohem Warmwasserbedarf, etwa in großen Haushalten, da die Solarthermie dort ihren größten Effekt erzielt.
Die Gesamtkosten liegen je nach System zwischen 25.000 und 50.000 Euro und amortisieren sich dank Förderung und niedriger Betriebskosten oft schon nach 10 bis 15 Jahren.
Was ist eine Wärmepumpe mit Solarthermie?
Eine Wärmepumpe-Solarthermie-Kombination verbindet zwei Technologien, die sich hervorragend ergänzen. Die Wärmepumpe mit Solarthermie nutzt ganzjährig Umweltwärme aus Luft, Erdreich oder Grundwasser, sowie die direkte Sonneneinstrahlung zur Warmwasserbereitung und zur Unterstützung der Heizung.
Die Solarkollektoren wandeln Sonnenstrahlung in Wärme um und leiten diese über einen Wärmetauscher in einen Pufferspeicher. Dort steht die Energie für Warmwasser und Heizung zur Verfügung, sobald sie benötigt wird. Die Wärmepumpe übernimmt die Grundversorgung, während die Solarthermie die Laufzeiten reduziert und damit den Stromverbrauch senkt.
Die Gesamtkosten einer solchen Hybridanlage liegen in der Regel zwischen 25.000 und 50.000 Euro – abhängig von Gebäudegröße, Wärmebedarf und Systemkonfiguration. Durch die staatlichen Zuschüsse und die deutliche Energieeinsparung wird die Kombination wirtschaftlich sehr attraktiv.
Funktionsweise der Wärmepumpe-Solarthermie-Kombination
Die Kombination arbeitet mit zwei voneinander unabhängigen, aber intelligent verknüpften Energiequellen. Eine Regelung entscheidet automatisch, welche Wärmequelle zu welchem Zeitpunkt am effizientesten ist.
Die Solarkollektoren erwärmen eine Wärmeträgerflüssigkeit, die zum Speicher transportiert wird und dort ihre Wärme abgibt. An sonnigen Tagen können dabei Temperaturen von bis zu 90 Grad Celsius erreicht werden.
Parallel dazu nutzt die Wärmepumpe Umweltwärme und hebt das Temperaturniveau über den Kompressor auf Werte an, die für Heizung und Warmwasser benötigt werden. Beide Systeme speisen ihre Energie in einen gemeinsamen Pufferspeicher ein. Die Steuerung priorisiert Solarthermie, sobald genügend Sonnenwärme zur Verfügung steht.
Durch die Kombination sinken die Laufzeiten der Wärmepumpe spürbar, was den Stromverbrauch und den Verschleiß reduziert.
Kosten und Wirtschaftlichkeit
Die Investitionskosten hängen stark von der Anlagengröße und dem gewählten System ab. Entscheidend sind die Art der Wärmepumpe, die Größe der Solarkollektoren sowie die Integration in das bestehende Heizsystem.
Anschaffungskosten im Überblick
Luft-Wasser-Wärmepumpe: 14.000–19.000 €
Sole-Wasser-Wärmepumpe: 20.000–35.000 €
Solarthermie Warmwasser: 4.000–6.000 €
Solarthermie für Heizungsunterstützung: 8.000–12.000 €
Speicher und Regelung: 3.500–8.000 €
Die Kombination lohnt sich besonders in Gebäuden mit hohem Warmwasserbedarf, da die Solarthermie hier besonders große Einsparungen erzielt.
Betriebskosten und Einsparungen
Durch die Solarthermie sinkt der Stromverbrauch der Wärmepumpe deutlich. Im Sommer kann die Warmwasserbereitung vollständig solar erfolgen. Bei Heizungsunterstützung lassen sich die Wärmepumpenlaufzeiten um 20 bis 30 Prozent reduzieren.
Ein Beispiel zeigt das Einsparpotenzial:
Ohne Solarthermie: 1.371 € jährliche Stromkosten
Mit Solarthermie: 960 € jährliche Stromkosten
Ersparnis: 411 € pro Jahr
Durch die staatliche Förderung amortisiert sich die Kombination häufig bereits nach 10 bis 15 Jahren.
Förderungen und finanzielle Unterstützung
Über die BEG-Förderung stehen umfangreiche Zuschüsse zur Verfügung. Seit 2024 gelten folgende Konditionen:
30 % Grundförderung für jede Wärmepumpe
20 % Klimageschwindigkeitsbonus beim Austausch alter Öl-, Gas- oder Biomasseheizungen bis 2028
30 % Einkommensbonus bei einem Haushaltseinkommen unter 40.000 €
Maximal 70 % Förderung auf förderfähige Kosten
Maximalbetrag: 21.000 €
Für die Finanzierung der Restkosten können KfW-Kredite genutzt werden. Wichtig ist, dass der Förderantrag vor Beginn der Arbeiten gestellt wird.
Vorteile und Nachteile der Kombination
Diese Übersicht zeigt die wichtigsten Vorteile und Nachteile der Kombination auf einen Blick und hilft Ihnen einzuschätzen, ob das System zu Ihrem Haus passt.
Vorteile | Nachteile |
Hohe Energieeffizienz | Hohe Investitionskosten |
Deutliche Reduzierung der Heizkosten | Mehr technische Komponenten |
Verlängerte Lebensdauer der Wärmepumpe | Bedarf an ausreichend Dachfläche |
Geringe CO₂-Emissionen | Saisonale Schwankungen der Solarthermie |
Attraktive Fördermöglichkeiten | Lange Amortisationszeiten ohne Förderung |
Mehr Unabhängigkeit von Energiepreisen | – |
Alternative: Wärmepumpe mit Photovoltaik
Eine beliebte Alternative ist die Kombination aus Wärmepumpe und Photovoltaik. PV erzeugt Strom, der direkt für die Wärmepumpe genutzt werden kann. Die Anschaffungskosten sind oft niedriger und der erzeugte Strom kann flexibel im Haushalt eingesetzt werden.
PV-Anlage: 12.000–24.000 €
Batteriespeicher optional: 800–1.200 € pro kWh Kapazität
Eigenverbrauchsquote mit Speicher: 70–80 %
PVT-Module vereinen Strom- und Wärmeerzeugung auf einer Fläche und gelten als besonders effizient.
Nachrüstung und Planungsaspekte
Eine Solarthermieanlage kann meist problemlos in ein bestehendes Wärmepumpensystem integriert werden. Wichtig sind geeignete Dachflächen, ein bivalenter Speicher und die hydraulische Einbindung durch einen Fachbetrieb. Verschattungen und ungünstige Dachneigungen müssen berücksichtigt werden.
Fazit
Die Kombination aus Wärmepumpe und Solarthermie ist eine zukunftssichere Lösung, die sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich überzeugt. Besonders Gebäude mit hohem Warmwasserbedarf profitieren von den Einsparungen. Durch die hohe staatliche Förderung verkürzt sich die Amortisationszeit deutlich. Ob Solarthermie oder Photovoltaik die bessere Wahl ist, hängt von der verfügbaren Dachfläche, dem Energiebedarf und den individuellen Nutzungsgewohnheiten ab.












