Kapitel 4: Arten von Wärmepumpen
Luft-Wasser-Wärmepumpe & Luft-Luft-Wärmepumpe

Arian Elezkurtaj
Stand:
17.10.25
Luft-Wärmepumpen gehören zu den am häufigsten eingesetzten Heizsystemen in Deutschland. Sie nutzen die Energie der Umgebungsluft, um Gebäude effizient zu beheizen und Warmwasser bereitzustellen. Dabei gibt es zwei Hauptarten: die Luft-Wasser-Wärmepumpe und die Luft-Luft-Wärmepumpe.
Zusammenfassung
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe nutzt die Wärme aus der Außenluft, um Heizung und Warmwasser zu betreiben, und ist die am weitesten verbreitete Wärmepumpenart in Deutschland.
Sie ist einfach zu installieren, benötigt keine Bohrungen oder Genehmigungen und eignet sich auch gut für Bestandsgebäude.
Für einen effizienten Betrieb sind ein gut gedämmtes Haus, niedrige Vorlauftemperaturen und ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage wichtig.
Eine Luft-Luft-Wärmepumpe funktioniert ähnlich, überträgt die Wärme jedoch direkt an die Raumluft und kann kein Warmwasser erzeugen.
Während die Luft-Luft-Wärmepumpe günstiger in der Anschaffung ist, arbeitet die Luft-Wasser-Wärmepumpe effizienter und ist für die meisten Häuser die bessere Wahl.
Was ist eine Luft-Wasser-Wärmepumpe?
Eine Luft Wasser Wärmepumpe ist ein Heizsystem, das Wärme direkt aus der Umgebungsluft gewinnt. Mit Hilfe von Strom wird diese Wärme auf ein höheres Temperaturniveau gebracht und an das Heizsystem weitergegeben. Damit können sowohl die Heizung als auch das Warmwasser betrieben werden. Sie ist besonders beliebt und die am weitesten verbreitete Wärmepumpe in Deutschland. Sie ist einfach zu installieren und kann auch im Bestand eingesetzt werden.
Wie funktioniert eine Luft-Wasser-Wärmepumpe?
Das Grundprinzip ist bei jeder Wärmepumpe gleich, nur die Wärmequellen ändern sich und damit die Technik der Wärmeaufnahme.
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe funktioniert, indem ein Ventilator Außenluft ansaugt und führt die Luft über einen Wärmetauscher, also ein Bauteil, das Wärme von der Luft auf das Kältemittel übergibt. Das erwärmte Kältemittel wird dann im Verdampfer zusammengedrückt und somit weiter aufgeheizt, damit das Kältemittel diese Wärme dann an das Heizungswasser oder Warmwasser wiederrum abgibt.
Vor- und Nachteile von Luft-Wasser-Wärmepumpen
Hier ist ein kurzer Überblick zur Luft-Wasser-Wärmepumpe. Die Punkte zeigen auf einen Blick die wichtigsten Stärken und Schwächen.
Vorteile | Nachteile |
|---|---|
Günstigere Anschaffung als Erd oder Wasser Wärmepumpen | Bei sehr niedrigen Außentemperaturen sinkt die Effizienz |
Keine Bohrungen oder Genehmigungen erforderlich | Außengerät erzeugt Geräusche, Lärmschutz beachten |
Schnelle Installation, auch bei Bestandsgebäuden | Abhängig von Außentemperaturen, daher oft höhere Stromkosten als bei Sole oder Wasser Systemen |
Voraussetzung für den Betrieb einer Luft-Wasser-Wärmepumpe
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe braucht für den effizienten Betrieb ein gut gedämmtes Haus und ein Heizsystem mit möglichst niedrigen Vorlauftemperaturen. Ideal sind Flächenheizungen wie Fußboden oder Wandheizung, da sie mit geringen Temperaturen auskommen. Wichtig ist außerdem eine saubere Hydraulik, also dass das Heizungswasser gleichmäßig im System verteilt wird. Ein hydraulischer Abgleich sorgt dafür, dass jeder Heizkreis genau die richtige Wassermenge erhält. So arbeitet die Wärmepumpe effizient und gleichmäßig.
Was kostet eine Luft-Wasser-Wärmepumpe?
Die Kosten für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe variieren je nach Hersteller und Leistung des Gerätes. Durchschnittlich kostet nur das Gerät zwischen 14.000 € - 19.000 €.
Was ist eine Luft-Luft-Wärmepumpe?
Eine Luft-Luft-Wärmepumpe ist vereinfacht erklärt eine größer dimensionierte Klimaanlage mit Fokus auf Heizen anstatt kühlen.
Eine klassische Klimaanlage ist in erster Linie für die Kühlung gebaut. Die Luft-Luft-Wärmepumpe übernimmt im Gegensatz dazu die Beheizung des gesamten Hauses.
Wie funktioniert eine Luft-Luft-Wärmepumpe?
Das Funktionsprinzip einer Luft-Luft-Wärmepumpe entspricht die der Luft-Wasser-Wärmepumpe. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die Wärme nicht auf Heizungswasser oder Warmwasser übertragen wird, sondern direkt an die Luft abgegeben wird, welche über Luftkanäle in den Wohnraum geleitet wird.
Was kostet eine Luft-Luft-Wärmepumpe?
Die Luft-Luft-Wärmepumpe ist im Allgemeinen die günstigste Wärmepumpenart, jedoch auch die am wenigsten effizienteste der Geräte. Durchschnittlich kostet das Gerät in der Anschaffung etwa 8.000 € - 10.000 €.
Was sind die Vor- und Nachteile einer Luft-Luft-Wärmepumpe?
Vorteile | Nachteile |
|---|---|
Flexible Aufstellung | Oft keine Förderung |
Einfache und schnelle Installation | Keine Warmwasserbereitung |
Niedrige Betriebskosten | Leistung abhängig von der Außentemperatur |
Klimafreundlicher Betrieb | Regelmäßige Wartung von Kältemittelleitungen und Filtern nötig |
Verbesserte Raumluft durch Filter | Geräusche im Betrieb möglich |
Luft-Luft oder Luft-Wasser-Wärmepumpe?
Für die meisten Häuser ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe die bessere Wahl. Sie heizt zuverlässig, macht Warmwasser und lässt sich auch im Bestand gut einsetzen. Die Luft-Luft-Wärmepumpe ist günstiger und schnell montiert, liefert aber kein Warmwasser und arbeitet insgesamt weniger effizient.
Kurz gesagt: Wenn Sie eine komplette Heizung mit Warmwasser wollen, nehmen Sie Luft-Wasser. Luft-Luft passt eher für Sonderfälle oder sehr gut gedämmte Gebäude mit Lüftungssystem.











