Kapitel 2: Funktionen & Technische Grundlagen
Kältemittel in Wärmepumpen

Arian Elezkurtaj
Stand:
16.10.25
Das Kältemittel in einer Wärmepumpe ist der Energieträger, welcher die Wärme von A nach B transportiert. Es gibt viele verschiedene Kältemittel – darunter natürliche, synthetische sowie bereits verbotene, umweltschädliche Kältemittel.
Zusammenfassung
In Wärmepumpen werden derzeit vor allem R290 (Propan) und R32 eingesetzt, weil sie effizient sind, gut verfügbar und die aktuellen Umweltvorgaben erfüllen.
Neben R290 und R32 existieren weitere natürliche und synthetische Kältemittel, die teils noch genutzt werden oder heute kaum noch eingesetzt werden.
Das GWP (Treibhauspotenzial) beschreibt die Klimawirkung eines Kältemittels im Vergleich zu CO₂, während das ODP (Ozonabbaupotenzial) angibt, ob ein Stoff die Ozonschicht schädigt.
Ab 2025 dürfen bestimmte neue Geräte keine Kältemittel mit hohem GWP mehr nutzen und ab 2027 sinken die zulässigen GWP-Grenzen je nach Gerätetyp weiter.
Welches Kältemittel wird bei Wärmepumpen verwendet?
Aktuell werden am häufigsten das natürliche Kältemittel R290 (Propan) und das synthetische R32 (Difluormethan) in Wärmepumpen benutzt, da sie effizient, gut verfügbar und mit den aktuellen Umweltvorgaben vereinbar sind: R290 ist sehr klimafreundlich, R32 bietet gute Leistung und ist zudem weit verbreitet.
Übersicht der Kältemittel in Wärmepumpen
Die Kältemittel R290 und R32 sind jedoch nicht die einzigen Kältemittel. Es gibt weitere natürliche und synthetische Kältemittel, die verwendet werden bzw. wurden und mittlerweile nichtmehr in Wärmepumpen eingesetzt werden. Hier eine kurze Übersicht:
Kältemittel | Typ | GWP | ODP |
|---|---|---|---|
R290 (Propan) | natürlich | 3 | 0 |
R744 (CO₂) | natürlich | 1 | 0 |
R717 (Ammoniak) | natürlich | 0 | 0 |
R718 (Wasser) | natürlich | 0 | 0 |
R600a (Isobutan) | natürlich | 3 | 0 |
R1270 (Propen/Propylen) | natürlich | 2 | 0 |
R410A | synthetisch | 2088 | 0 |
R32 (Difluormethan) | synthetisch | 675 | 0 |
R125 | synthetisch | 3500 | 0 |
R134a | synthetisch | 1430 | 0 |
R404A | synthetisch | 3920 | 0 |
R22 | synthetisch | 1810 | 0,05 |
R12 | synthetisch | 10.9 | 1 |
Bedeutung von GWP und ODP
Das GWP (Global Warming Potential/ auf Deutsch: Treibhauspotenzial) zeigt, wie stark ein Kältemittel im Vergleich zu CO₂ zur Erderwärmung beiträgt: CO₂ hat den Referenzwert 1, ein Kältemittel mit GWP 675 (z. B. R32) wirkt also 675-mal so klimaschädlich wie die gleiche Menge CO₂.
Das ODP (Ozone Depletion Potential/ auf Deutsch: Ozonabbaupotenzial) beschreibt hingegen das Potenzial eines Stoffes, die Ozonschicht zu schädigen. Hier steht 0 für keine Wirkung. Ältere Kältemittel wie R12 oder R22 haben ein ODP über 0 und sind deshalb heute verboten.
Welche Kältemittel werden 2025 verboten und wieso?
Ab 2025 dürfen in der EU bestimmte neue Geräte keine Kältemittel mit sehr hohem Treibhauspotenzial mehr nutzen. Vor allem betrifft das kleine Klimageräte und Wärmepumpen mit dem früher gängigen R410A. Der Grund ist, dass solche Stoffe die Erderwärmung stark verstärken. Stattdessen sollen zunehmend klimafreundlichere Kältemittel wie R290 (Propan) oder R744 (CO₂) eingesetzt werden.
Fachgerechter Umgang mit Kältemitteln
Der Umgang mit Kältemitteln ist in der EU streng geregelt. Nach der F-Gase-Verordnung (EU) Nr. 517/2014 dürfen nur zertifizierte Fachbetriebe Arbeiten an Anlagen durchführen, die Kältemittel enthalten. Das betrifft Installation, Wartung, Reparatur und Rückgewinnung. Ziel ist es, den Austritt klimaschädlicher Stoffe wie R410A oder R32 zu verhindern. Betriebe müssen dafür geschultes Personal und die passende Ausrüstung nachweisen.
Für Wärmepumpen gilt: Einbau und Inbetriebnahme sind nur durch Fachkräfte mit Kältemittel-Zertifikat erlaubt, bei bestimmten Anlagen sind regelmäßige Dichtigkeitsprüfungen Pflicht. Unsachgemäßer Umgang kann zu Bußgeldern und dem Verlust der Garantie führen.
Fazit
Kältemittel sind das Herzstück jeder Wärmepumpe, sie bestimmen Effizienz, Umweltbilanz und Zukunftssicherheit. Während ältere Stoffe wie R12, R22 oder R410A wegen ihres hohen Ozon- oder Treibhauspotenzials nach und nach verschwinden, setzen sich heute vor allem R290 (Propan) und R32 durch.
Ab 2025 dürfen jedoch keine neuen Geräte mehr mit Kältemitteln über einem GWP von 750 auf den Markt gebracht werden, ab 2027 sinkt die Grenze, je nach Gerätetyp, sogar auf 150.









