Kapitel 7: Installation & Betrieb
Typische Störungen & Ineffizienz einer Wärmepumpe

Arian Elezkurtaj
Stand:
17.10.25
Viele Störungen der Wärmepumpe lassen sich schnell selbst beheben, für manche wird jedoch, aufgrund von Arbeiten am Kältemittelkreis oder an der Elektrik, ein Fachmann benötigt.
Zusammenfassung
Wenn Heizkörper kalt bleiben, Räume nur langsam warm werden oder der Stromverbrauch plötzlich steigt, liegt meist eine Störung der Wärmepumpe vor.
Am häufigsten treten Hochdruck- und Niederdruckstörungen auf, wenn der Druck im Kältemittelkreislauf nicht stimmt.
Eine Hochdruckstörung entsteht oft, wenn die Wärme im System nicht richtig abgegeben wird, zum Beispiel durch verschmutzte Filter, Luft im System oder blockierte Luftzufuhr.
Eine Niederdruckstörung tritt auf, wenn zu wenig Kältemittel vorhanden ist oder die Wärmepumpe zu wenig Wärme aus der Umgebung aufnimmt, etwa durch vereiste Lamellen oder defekte Lüfter.
Viele Probleme lassen sich mit einfachen Schritten beheben. Wenn die Wärmepumpe danach aber nicht richtig läuft, sollte ein Fachbetrieb prüfen, ob ein größerer Defekt oder ein Kältemittelverlust vorliegt.
Wie erkennen Sie eine Störung der Wärmepumpe?
Wenn die Heizkörper trotz laufender Anlage kalt bleiben oder die Räume nur sehr langsam warm werden, ist das ein deutliches Anzeichen für eine Störung. Auch häufige Starts und Stopps der Wärmepumpe, viele Abtauvorgänge (das automatische Entfernen von Eis am Verdampfer) oder ungewohnte Geräusche vom Lüfter oder Verdichter deuten darauf hin, dass etwas nicht stimmt. Ein plötzlich steigender Stromverbrauch kann ebenfalls ein Hinweis auf eine Fehlfunktion oder ineffizienten Betrieb sein.
Die häufigsten Fehlermeldungen einer Wärmepumpe
Die häufigsten Fehlermeldungen bei Wärmepumpen sind Hochdruck- und Niederdruckstörungen. Sie treten auf, wenn der Druck im Kältemittelkreislauf außerhalb des normalen Bereichs liegt, entweder durch zu wenig Durchfluss, verschmutzte Bauteile oder eine fehlerhafte Wärmeabgabe.
Was ist eine Hochdruckstörung der Wärmepumpe?
Bei einer Hochdruckstörung schaltet die Wärmepumpe automatisch ab, um Schäden zu vermeiden. Der Druck auf der warmen Seite, also im Verflüssiger oder im Heizkreislauf, steigt dabei über den zulässigen Grenzwert. Das passiert, wenn die Anlage die erzeugte Wärme nicht schnell genug abgeben kann. Ohne diese Sicherheitsabschaltung würde der Verdichter überhitzen und im schlimmsten Fall beschädigt werden.
Was führt zu einer Hochdruckstörung der Wärmepumpe?
Oft entsteht eine Hochdruckstörung, wenn zu wenig Wasser durch den Heizkreislauf fließt. Thermostate oder Ventile sind nicht vollständig geöffnet, Luft befindet sich im System, Filter sind verschmutzt oder die Umwälzpumpe arbeitet nicht richtig. Auch falsche Einstellungen können den Druck erhöhen, zum Beispiel eine zu steile Heizkurve oder eine zu hohe Warmwassertemperatur durch das Legionellenprogramm, das zur Hygienevorsorge das Wasser regelmäßig stark erhitzt.
Ist der Wärmetauscher im Haus verschlammt oder verkalkt, kann die Wärme nicht richtig abgegeben werden. Bei Luftwärmepumpen kann zusätzlich ein blockierter Luftstrom durch Laub, Eis oder zu wenig Abstand zur Wand die Ursache sein. Kurz gesagt, die Wärme bleibt im System hängen, und der Druck steigt.
Was ist eine Niederdruckstörung der Wärmepumpe?
Im Gegensatz zur Hochdruckstörung tritt die Niederdruckstörung auf der kalten Seite der Wärmepumpe auf, also im Verdampfer oder an der Saugseite. Auch hier erfolgt eine automatische Sicherheitsabschaltung. Der Fehler entsteht, wenn im System zu wenig Druck herrscht, etwa weil nicht genug Kältemittel vorhanden ist oder die Wärmepumpe zu wenig Wärme aus der Umgebung aufnimmt.
Was führt zu einer Niederdruckstörung der Wärmepumpe?
Typische Ursachen für diese Störung sind defekte Lüfter, verschmutzte Lamellen oder ein vereister Verdampfer, was die Luftzirkulation behindert. Bei Erd- oder Grundwasserwärmepumpen liegt das Problem häufig an einer zu geringen Förderleistung der Pumpe, verschmutzten Filtern oder Luft im Kreislauf. Auch ein Kältemittelverlust durch ein Leck kann dazu führen. Zusätzlich können falsche Einstellungen, etwa bei der Abtauung oder an der Wärmequelle, den Fehler begünstigen, wenn dadurch zu wenig Kältemittel in den Verdampfer gelangt.
Häufige Ursachen für ineffizienten Betrieb
Wenn eine Wärmepumpe mehr Strom verbraucht, als erwartet oder die gewünschte Wärme nur verzögert liefert, liegt das oft an vermeidbaren Ursachen. Häufig sind eine zu hohe Vorlauftemperatur oder eine falsch eingestellte Heizkurve der Grund. Auch ein fehlender hydraulischer Abgleich sorgt dafür, dass die Wärme im Haus ungleichmäßig verteilt wird und die Anlage häufiger taktet. Verschlammte Heizkreise oder verstopfte Filter behindern zusätzlich den Durchfluss, was die Effizienz deutlich senkt. Bei Luft-Wärmepumpen kann außerdem eine eingeschränkte Luftzufuhr oder Frostbildung am Außengerät zu Problemen führen. Diese Faktoren äußern sich meist durch häufige Starts und Stopps, lange Aufheizzeiten oder steigende Stromkosten – lassen sich jedoch in den meisten Fällen schnell durch Reinigung, richtige Einstellung oder Wartung beheben.
Was können Sie bei einer Störung der Wärmepumpe tun?
Ein Fehlerhafter Betrieb ihrer Wärmepumpe kann mehrere Gründe haben. Oft helfen ein paar schnelle Checks um die Fehler zu erkennen und zu beheben.
Schalten sie zunächst das Gerät nach Anleitung aus und warten sie 2-5 Minuten bis Sie es wieder Einschalten.
Prüfen Sie die Betriebsart: Ist die Heizfunktion eventuell nicht aktiviert, sondern "Nur Warmwasser" oder das Gerät steht auf "Standby".
Stellen sie den Durchfluss sicher, indem Sie alle Heizkreise und Thermostate öffnen.
Entlüften Sie die Anlage und kontrollieren Sie die Schmutzfänger bzw. Filter.
Kontrollieren Sie Außerdem das Außengerät und halten Sie die Luftwege frei, indem Sie Laub, Schnee oder Eis entfernen.
Wann sollten Sie den Heizungsbauer rufen?
Viele Störungen lassen sich mit etwas Aufmerksamkeit und ein paar Handgriffen schnell beheben. Läuft die Wärmepumpe trotz Reset, Entlüftung und richtigen Einstellung nicht optimal, ist es Zeit für Unterstützung. Bei Verdacht auf ein Kältemittelleck oder stark schwankenden Temperaturen ist eine Kältefachkraft nötig. Auch defekte Pumpen oder undichte Leitungen gehören in Expertenhände.
Wichtig zu wissen ist, dass am Kältekreis nur zertifizierte Betriebe arbeiten dürfen.








