Kapitel 1: Einstieg
Wärmepumpe vs. Gasheizung / Ölheizung

Arian Elezkurtaj
Stand:
17.10.25
Viele Hausbesitzer stehen aktuell vor der gleichen Frage: Lohnt sich die Wärmepumpe wirklich, oder ist die klassische Gas- oder Ölheizung besser?
Um das beantworten zu können, vergleichen wir die Systeme bei Anschaffung, Betriebskosten, Klimafreundlichkeit und Zukunftssicherheit.
Zusammenfassung
Wärmepumpen sind teurer in der Anschaffung, profitieren aber von hohen Förderungen und niedrigen Betriebskosten.
Sie verursachen rund 50 % weniger CO₂ als Gas- oder Ölheizungen und werden durch den wachsenden Anteil erneuerbarer Energien immer umweltfreundlicher.
Durch das Gebäudeenergiegesetz und steigende CO₂-Preise verlieren fossile Heizungen an Attraktivität, die Wärmepumpe gilt als langfristig sichere Lösung.
Die nötige Wärmepumpenleistung hängt vom bisherigen Verbrauch ab und liegt meist zwischen 3 und 17 kW.
Wärmepumpe vs. Gasheizung vs. Ölheizung: Kosten und Verbrauch im Vergleich
Die Verschiedenen Heizsysteme bringen auch unterschiedliche Kosten mit sich. Sie unterscheiden sich sowohl in den Anschaffungskosten als auch in den Betriebskosten. Hier sehen Sie eine einfache Gegenüberstellung der Anschaffungskosten abzüglich Förderungen. sowie jährliche Nutzungskosten auf Basis eines Durchschnittshaushalts mit 16.000 kWh Wärmebedarf im Jahr.
System | Investitionskosten (ohne Förderung) | Investitionskosten (mit Förderung*) |
|---|---|---|
Gasheizung | ca. 10.000 € | – |
Ölheizung | ca. 14.000 € | – |
Luft-Wasser-Wärmepumpe | 30.000 € | 21.000 € (*30 %) 15.000 € (*50 %) 13.500 € (*55 %) 9.000 € (*70 %) |
Betriebskosten und Heizkosten im Vergleich
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe verursacht deutlich geringere Betriebskosten als eine Gas- oder Ölheizung. Während fossile Heizsysteme stark von steigenden Energiepreisen abhängen, arbeitet die Wärmepumpe effizienter, besonders bei Nutzung von günstigem PV-Eigenstrom. Entscheidend ist die Jahresarbeitszahl (JAZ): Je höher sie ist, desto geringer fallen die Stromkosten aus. Die aufgeführten jährlichen Kosten basieren auf einem Durchschnittshaushalt mit 16.000 kWh Wärmebedarf im Jahr.
Heizsystem | Energiepreis | Jahresarbeitszahl (JAZ) | Wärmebedarf (16.000 kWh/Jahr) | Jährliche Betriebskosten |
|---|---|---|---|---|
Gasheizung | 0,13€/kWh | - | 16.000 kWh | ca. 2.080 € |
Ölheizung | 0,11€/kWh | - | 16.000 kWh | ca. 1760 € |
Luft-Wasser-Wärmepumpe (Netzstrom) | 0,30 €/kWh | 4,0 | 16.000 kWh | ca. 1.200 € |
Luft-Wasser-Wärmepumpe (PV-Eigenstrom) | 0,10 €/kWh | 4,0 | 16.000 kWh | ca. 400 € |
Klimafreundlichkeit & Zukunftssicherheit der Wärmepumpe
Heizen mit Gas oder Öl verursacht viel CO₂ In einem Einfamilienhaus sind es meist rund 4–5 Tonnen pro Jahr, eine Wärmepumpe etwa 50% weniger. Mit dem wachsenden Anteil erneuerbarer Energien im Strommix wird es automatisch noch klimafreundlicher.
Auch mit Blick auf die Zukunft ist die Wärmepumpe die sichere Wahl: Fossile Heizungen werden politisch immer unattraktiver. In Neubauten werden sie praktisch nichtmehr gebaut und sind bei Sanierungen nur noch begrenzt förderfähig.
Wärmepumpen gelten dagegen als Schlüsseltechnologie der Energiewende und werden langfristig unterstützt. Zusätzlich verteuert die CO₂-Bepreisung fossiles Heizen weiter. Bis 2027 steigt sie auf mindestens 65 € pro Tonne. Zusätzlich müssen neue Heizungen, nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG), in Zukunft so ausgelegt werden, dass sie mindestens 65% Erneuerbare Energien nutzen.
Welche Wärmepumpenleistung braucht man bei welchem Gas- bzw. Ölverbrauch?
Diese Tabelle übersetzt Ihren bisherigen Gas- bzw. Ölverbrauch in eine grobe Heizlast und leitet daraus eine empfohlene Wärmepumpenleistung ab. Die Heizlast gibt die Wärmemenge an, die Ihr Haus an einem kalten Wintertag pro Stunde verbraucht.
Die untenstehende Tabelle eignet sich hervorragend für eine erste Orientierung, ersetzt aber keine professionelle Heizlastberechnung.
Energieträger | Verbrauch/Jahr | Nutzwärme (kWh/Jahr) | Heizlast (kW) | Empfohlene WP-Leistung |
|---|---|---|---|---|
Heizöl | 1.000 l | 8.000 | 4,0 | 3–5 kW |
Heizöl | 2.000 l | 16.000 | 8,0 | 6–9 kW |
Heizöl | 3.000 l | 24.000 | 12,0 | 9–13 kW |
Heizöl | 4.000 l | 32.000 | 16,0 | 13–17 kW |
Erdgas | 1.000 m³ | 8.500 | 4,25 | 3–5 kW |
Erdgas | 2.000 m³ | 17.000 | 8,5 | 6–9 kW |
Erdgas | 3.000 m³ | 25.500 | 12,75 | 9–13 kW |
Erdgas | 4.000 m³ | 34.000 | 17,0 | 13–17 kW |
Was das für Sie bedeutet
Die Wahl des Heizsystems sollte nicht nur anhand der Anschaffungskosten getroffen werden, sondern unter Berücksichtigung von Effizienz, Zukunftssicherheit und Umweltaspekten. Während Gas- und Ölheizungen kurzfristig günstiger erscheinen, bieten Wärmepumpen langfristig stabile Betriebskosten und eine deutlich bessere Klimabilanz.
Durch die Kombination aus technologischem Fortschritt, steigender Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und staatlicher Förderung wird die Wärmepumpe in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen.









