Kapitel 5: Kosten & Wirtschaftlichkeit
Gas- oder Ölheizung auf Wärmepumpe umrüsten

Arian Elezkurtaj
Stand:
17.10.25
Durch das neue Gebäudeenergiegesetz wird der Einbau von Ölheizungen Schritt für Schritt eingeschränkt. Ab dem Jahr 2045 dürfen sie gar nicht mehr betrieben werden. Wer also heute schon über eine Modernisierung nachdenkt, sollte den Umstieg auf eine Wärmepumpe in Betracht ziehen.
Zusammenfassung
Eine Umrüstung von einer Gas- oder Ölheizung auf eine Wärmepumpe ist in vielen Fällen möglich, wenn das bestehende Heizsystem dafür geeignet ist.
Die reinen Umrüstkosten liegen bei einer Gasheizung meist zwischen 4.000 und 9.500 Euro und bei einer Ölheizung zwischen 4.400 und 12.000 Euro, jeweils ohne Wärmepumpe.
Eine Umrüstung lohnt sich vor allem dann, wenn die bestehende Heizung älter als 15 bis 20 Jahre ist, da der Energieverbrauch in diesem Alter stark zunimmt.
Wenn eine vollständige Umrüstung nicht sinnvoll oder möglich ist, kann eine Hybridheizung eine gute Alternative sein, weil sie Wärmepumpe und Gasheizung kombiniert und so Effizienz und Versorgungssicherheit bietet.
Kann man eine Gasheizung oder Ölheizung auf eine Wärmepumpe umrüsten?
Ja, eine Umrüstung von einer bestehenden Gas- oder Ölheizung auf eine Wärmepumpe ist in vielen Fällen möglich, oft sogar ohne größere Umbauten. Wichtig ist, dass das Heizsystem gut zur Wärmepumpe passt. Am effizientesten arbeitet sie mit Flächenheizungen wie Fußboden- oder Wandheizungen, da diese mit niedrigen Vorlauftemperaturen auskommen. In älteren Gebäuden kann es sinnvoll sein, vorab zu sanieren oder alte Heizkörper gegen größere Modelle zu tauschen, um die Effizienz zu steigern.
Was kostet die Umrüstung einer Gasheizung auf eine Wärmepumpe?
Wird eine Gasheizung auf eine Wärmepumpe umgerüstet können mehrer Umrüstungsarbeiten auf Sie zukommen. Hier ein kurzer Überblick der Kosten:
Ausgangsheizung | Umrüstungsarbeiten | Typische Kosten (Schätzung) |
|---|---|---|
Gasheizung → Wärmepumpe | Ausbau und Entsorgung der Gastherme | 1.500 – 2.500 € |
Anpassung Heizsystem (Leitungen, Speicher, Hydraulik etc.) | 2.000 – 5.000 € | |
Elektrische Anpassungen (Zuleitung, Sicherung, Steuerung) | 500 – 2.000 € | |
Gesamtkosten für die Umrüstung (ohne Wärmepumpe) | ≈ 4.000 – 9.500 € |
Was kostet die Umrüstung einer Ölheizung auf eine Wärmepumpe?
Auch bei der Umrüstung einer Ölheizung auf eine Wärmepumpe Umrüstungsarbeiten können entstehen:
Ausgangsheizung | Umrüstungsarbeiten | Typische Kosten (Schätzung) |
|---|---|---|
Ölheizung → Wärmepumpe | Ausbau und Entsorgung Ölkessel | 1.500 – 3.000 € |
Reinigung, Demontage & Entsorgung Öltank | 400 – 2.000 € | |
Anpassung Heizsystem (Pufferspeicher, Leitungen, Hydraulik etc.) | 2.000 – 5.000 € | |
Elektrische Anpassungen (Zuleitung, Steuerung, Absicherung) | 500 – 2.000 € | |
Gesamtkosten für die Umrüstung (ohne Wärmepumpe) | ≈ 4.400 – 12.000 € |
Förderbonus bei Austausch des alten Heizsystems
Wer seine alte Gas- oder Ölheizung durch eine Wärmepumpe ersetzt, kann von einem attraktiven Förderbonus profitieren. Seit 2024 gilt: Beim Austausch eines funktionierenden fossilen Heizsystems gibt es zusätzlich zur regulären Grundförderung einen Klimageschwindigkeitsbonus von 20 Prozent. Dieser Bonus kommt zur Basisförderung für Wärmepumpen hinzu, die bei 30 Prozent liegt. Insgesamt sind also bis zu 50 Prozent Förderung der förderfähigen Kosten möglich. Entscheidend ist, dass die alte Heizung vollständig ersetzt wird und die neue Anlage die technischen Anforderungen der Förderrichtlinien erfüllt.
Wann sollten Sie über eine Umrüstung nachdenken?
Sobald eine Gasheizung 20 Jahre oder älter ist, arbeitet sie meist nicht mehr effizient. Auch bei Geräten, die schon länger als zehn Jahre laufen, kann sich ein genauer Blick lohnen. Der Verbrauch steigt mit den Jahren, während moderne Wärmepumpen deutlich sparsamer arbeiten. Wer frühzeitig umsteigt, senkt nicht nur die laufenden Kosten, sondern investiert in ein Heizsystem, das langfristig günstiger und zukunftssicher ist.
Welche alternativen zu Umrüstung gibt es?
Damit eine Wärmepumpe auch im Altbau effizient arbeitet, sollten die grundlegenden Bedingungen stimmen, etwa eine gute Dämmung und ein Heizsystem mit niedriger Vorlauftemperatur. Ist das nicht gegeben und größere Umbauten kommen nicht infrage, kann eine Kombination mit einer bestehenden Gasheizung die bessere Lösung sein. In dieser sogenannten Hybridheizung übernimmt die Wärmepumpe den größten Teil der Arbeit im Alltag, während die Gasheizung nur dann einspringt, wenn mehr Wärme gebraucht wird. Das sorgt für Sicherheit, spart Energie und hält die Kosten im Rahmen.
Umrüsten oder doch eine Hybridheizung?
Eine Umrüstung auf eine Wärmepumpe lohnt sich in vielen Fällen, unabhängig davon, ob bisher mit Gas oder Öl geheizt wurde. Entscheidend sind die richtigen Voraussetzungen im Gebäude und eine fachgerechte Planung. Auch wenn anfangs zusätzliche Arbeiten und Kosten entstehen, überwiegen auf lange Sicht die Vorteile durch geringere Energiekosten und mehr Unabhängigkeit. Sollten die Umbauarbeiten nicht möglich sein, kann eine Hybridheizung eine alternative Lösung sein.









