Grundlagen
Gasheizung umrüsten auf Wärmepumpe: Kosten, Förderung & Amortisation 2025

Kerim Sagir
Stand:
15.10.2025
Viele Haushalte in Deutschland nutzen noch Gasheizungen. Doch die Zeiten ändern sich: Steigende Energiepreise, die CO₂-Abgabe und neue gesetzliche Vorgaben machen Gasheizungen immer teurer und unsicherer. Wer rechtzeitig auf eine Wärmepumpe umsteigt, kann nicht nur Heizkosten sparen, sondern auch attraktive Förderungen in Anspruch nehmen.
Zusammenfassung
Eine Gasheizung kostet im Betrieb rund 150 € im Monat, verursacht hohe CO₂-Emissionen und unterliegt steigenden Abgaben
Wärmepumpen nutzen bis zu 75 % kostenlose Umweltwärme und reduzieren die Heizkosten um ca. 30 %
Die Umrüstung kostet 20.000–35.000 €, kann aber durch Förderungen auf 10.000–15.000 € sinken
Mit Förderung amortisiert sich die Investition oft innerhalb von 6–10 Jahren
Wer heute umstellt, macht sich unabhängig von steigenden Gaspreisen und erfüllt die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes
Gasheizung in Deutschland: Kosten und Nachteile
Gasheizungen galten lange als günstig, doch das Bild hat sich gewandelt. Für ein Einfamilienhaus liegen die jährlichen Heizkosten schnell bei rund 1.800 bis 2.000 Euro. Hinzu kommen Wartungskosten von etwa 150 Euro pro Jahr sowie die stetig steigende CO₂-Abgabe. Schon heute ist absehbar: Mit Gas zu heizen wird jedes Jahr teurer.
Neben den Kosten spielt auch der Klimaschutz eine Rolle. Gasheizungen verursachen einen hohen CO₂-Ausstoß, während Wärmepumpen weitgehend mit erneuerbarer Energie arbeiten und damit die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes erfüllen.
Warum die Wärmepumpe die bessere Wahl ist
Eine Wärmepumpe nutzt Energie aus Luft, Erde oder Wasser und vervielfacht den eingesetzten Strom in Heizwärme. Mit einem Wirkungsgrad (COP) von durchschnittlich 3 bis 5 entstehen aus 1 kWh Strom bis zu 5 kWh Heizenergie. Damit sinken die Heizkosten im Vergleich zur Gasheizung um rund ein Drittel.
Ein weiterer Vorteil: Wärmepumpen sind förderfähig. Staatliche Zuschüsse decken einen erheblichen Teil der Anschaffungskosten, sodass die Investition trotz höherer Anfangskosten langfristig günstiger ist als der Betrieb einer Gasheizung.
Kosten für die Umrüstung
Die Umrüstung von einer Gasheizung auf eine Wärmepumpe umfasst mehrere Posten. Entscheidend ist die Wahl der Wärmepumpenart.
Luft-Wasser-Wärmepumpe: 18.000–28.000 €
Erdwärmepumpe: 25.000–35.000 € (inkl. Bohrungen)
Wasser-Wasser-Wärmepumpe: 20.000–30.000 €
Dazu kommen die Entsorgung des alten Gaskessels (rund 1.000–2.000 €) sowie ein verpflichtender hydraulischer Abgleich (500–1.500 €). In unsanierten Gebäuden können zusätzliche Kosten entstehen, wenn Heizkörper oder Dämmung angepasst werden müssen.
Förderung: Bis zu 70 % Zuschuss
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) macht den Umstieg besonders attraktiv. Jede Wärmepumpe erhält eine Basisförderung von 30 %. Weitere Boni können den Zuschuss auf bis zu 70 % steigern:
20 % Klima-Geschwindigkeitsbonus,
30 % Einkommensbonus für Haushalte mit geringem Einkommen,
5 % Bonus für natürliche Kältemittel wie R290.
In der Praxis bedeutet das: Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe für 25.000 Euro kann durch die Förderung auf rund 10.000 bis 12.000 Euro sinken. Damit ist der Umstieg deutlich erschwinglicher, als viele Hausbesitzer zunächst vermuten.
Beispielrechnung: Gasheizung vs. Wärmepumpe
Ein direkter Kostenvergleich zeigt die Unterschiede deutlich:
Kostenpunkt | Gasheizung | Wärmepumpe |
|---|---|---|
Anschaffung inkl. Einbau | 12.000–15.000 € | 20.000–35.000 € |
Betriebskosten pro Jahr | ca. 1.800 € | ca. 1.200 € |
Wartungskosten pro Jahr | ca. 150 € | ca. 100 € |
CO₂-Abgabe | steigend (ca. 300 €) | 0 € |
Trotz höherer Investition rechnet sich die Wärmepumpe durch niedrigere laufende Kosten und die Förderung oft schon nach 6 bis 10 Jahren.
Hybrid oder kompletter Umstieg?
Wer seine Gasheizung nicht sofort komplett ersetzen möchte, kann eine Hybridlösung wählen. Dabei wird die bestehende Gasheizung mit einer Wärmepumpe kombiniert. Diese Variante ist technisch machbar, aber nicht förderfähig und auf lange Sicht weniger wirtschaftlich.
Deutlich attraktiver ist der vollständige Umstieg auf eine Wärmepumpe – besonders in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage, die den Strom für den Betrieb liefert.
Fazit
Die Umrüstung von einer Gasheizung auf eine Wärmepumpe ist nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll. Zwar liegen die Anschaffungskosten zunächst höher, doch durch staatliche Förderungen, geringere Betriebskosten und den Wegfall der CO₂-Abgabe amortisiert sich die Investition meist schon nach wenigen Jahren.
Hausbesitzer sichern sich damit eine effiziente, zukunftssichere Heizlösung, die unabhängig von schwankenden Gaspreisen macht und den Immobilienwert steigert. Wer frühzeitig handelt, profitiert doppelt: von hohen Zuschüssen und von dauerhaft niedrigen Heizkosten.









