Haben Sie sich gefragt, wie effizient Ihre Wärmepumpe arbeitet? Die Jahresarbeitszahl (JAZ) der Wärmepumpe zeigt, wie viel Heizwärme im Verhältnis zum Stromverbrauch erzeugt wird. In diesem Artikel erkläre ich, was die JAZ ist und wie sie berechnet wird.
Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie Sie die Effizienz Ihrer Wärmepumpe verbessern können.
💡 Zusammenfassung
- Die Jahresarbeitszahl (JAZ) zeigt, wie effizient eine Wärmepumpe arbeitet. Sie berechnet sich aus der erzeugten Heizwärme (kWh) geteilt durch den Stromverbrauch (kWh) pro Jahr. Höhere Werte bedeuten bessere Effizienz.
- Eine gute JAZ liegt zwischen 3,0 und 4,5. Moderne Wärmepumpen erreichen oft Werte von 3 bis 5. Neubauten benötigen für Förderungen mindestens eine JAZ von 4,5.
- Faktoren wie Außentemperatur, Vorlauftemperatur, Gebäudedämmung und Heizsystem beeinflussen die JAZ stark. Fußbodenheizungen und gut isolierte Häuser erhöhen die Effizienz.
- Eine genaue Messung der JAZ erfolgt mit Strom- und Wärmemengenzählern. Beispiele: Ein Haus mit 12.000 kWh Wärmebedarf und 4.000 kWh Stromverbrauch erreicht eine JAZ von 3.
- Staatliche Förderungen wie die BEG verlangen hohe JAZ-Werte, z.B. mindestens 3 für Zuschüsse. Gute Planung und Installation steigern die JAZ und senken Energiekosten langfristig.
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- Was ist die Jahresarbeitszahl (JAZ)?
- Unterschied zwischen JAZ, COP und SCOP
- Berechnung der JAZ einer Wärmepumpe
- Was beeinflusst die Jahresarbeitszahl einer Wärmepumpe?
- Was ist ein guter JAZ-Wert?
- Möglichkeiten zur Verbesserung der JAZ ihrer Wärmepumpe
- Relevanz der JAZ für staatliche Förderungen
- Fazit
- Häufig gestellte Fragen
Was ist die Jahresarbeitszahl (JAZ)?
Die Jahresarbeitszahl (JAZ) zeigt, wie effizient eine Wärmepumpe arbeitet. Sie gibt das Verhältnis zwischen der erzeugten Heizwärme (in kWh) und dem Stromverbrauch (in kWh) über ein Jahr an.
Die Formel lautet: JAZ = Heizwärme / Stromverbrauch. Eine höhere JAZ bedeutet eine bessere Effizienz.
Die JAZ berücksichtigt die Bedingungen des Gebäudes, wie den Gebäudewärmebedarf oder die Qualität der Wärmedämmung. Auch die Wärmequelle, zum Beispiel Grundwasser, Luft oder Erde, beeinflusst die JAZ.
Ein Beispiel: Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe könnte bei kalten Temperaturen eine niedrigere JAZ haben als eine Sole-Wasser-Wärmepumpe.
Unterschied zwischen JAZ, COP und SCOP
JAZ, COP und SCOP sind wichtige Kennzahlen für Wärmepumpen. Sie bewerten die Effizienz unter unterschiedlichen Bedingungen. Die Tabelle zeigt die Hauptunterschiede:
Kennzahl | Beschreibung | Messzeitraum | Einflussfaktoren |
---|---|---|---|
COP (Coefficient of Performance) | Momentane Effizienz der Wärmepumpe bei Standardbedingungen. | Einzelmessung (z. B. Laborbedingungen). | Normierte Parameter wie Vorlauf- und Außentemperatur. |
SCOP (Seasonal Coefficient of Performance) | Saisonale Effizienz unter Berücksichtigung schwankender Außentemperaturen. | Ganze Heizperiode. | Wetterdaten, Standort, Heizbedarf. |
JAZ (Jahresarbeitszahl) | Energieeffizienz über ein vollständiges Jahr. | Jahr (basierend auf realen Betriebswerten). | Gesamtsystem inkl. Installation, Standort, Nutzerverhalten. |
Berechnung der JAZ einer Wärmepumpe
Die JAZ einer Wärmepumpe kann mit einem Wärmemengenzähler und Stromzähler genau ermittelt werden, um den Energieverbrauch und die Effizienz der Heizungsanlage zu optimieren.
Theoretische Berechnung nach VDI 4650
Nach VDI 4650 basiert die theoretische Berechnung auf Normbedingungen. Sie berücksichtigt Strombedarf, Nutzwärme und Energiequelle. Erdwärmepumpen, Luft-Luft-Wärmepumpen und Wasser-Wasser-Wärmepumpen werden unterschiedlich bewertet.
Die Leistungszahl (COP) spielt eine zentrale Rolle. Diese gibt das Verhältnis von Nutzwärme zu Stromverbrauch an.
Ein Beispiel ist die Berechnung für eine Erdwärmepumpe. Diese nutzt Erdwärme als Energiequelle. Dabei fließt die Vorlauftemperatur in die Berechnung ein. Niedrige Vorlauftemperaturen sorgen für höhere Werte.
Eine gut isolierte Heizanlage reduziert den Heizenergieverbrauch und verbessert die Effizienz.
Eine präzise JAZ-Berechnung steigert die Planungssicherheit.
Berechnung anhand konkreter Messwerte (SPF)
Die JAZ kann direkt aus realen Messwerten berechnet werden. Dafür misst man den Stromverbrauch der Wärmepumpe in Kilowattstunden (kWh) und teilt den Wärmebedarf des Hauses durch diesen Wert.
Beispiel: Ein Haus benötigt 12.000 kWh Wärme und verbraucht 4.000 kWh Strom. Hier beträgt die JAZ 3. Ein anderes Beispiel: Bei einem Wärmebedarf von 20.000 kWh und einem Stromverbrauch von 5.000 kWh ergibt sich eine JAZ von 4.
Solche Messwerte entstehen durch spezielle Zähler oder intelligente Systeme. Ein Gaszähler oder ähnliche Geräte können den Verbrauch aufzeichnen. Diese Werte zeigen, wie effizient die Anlage im Alltag arbeitet.
Gebäudedämmung, Heizkurve oder die Qualität des hydraulischen Abgleichs beeinflussen die Ergebnisse stark. Gut optimierte Anlagen erreichen höhere Werte und sparen so Stromkosten.
Was beeinflusst die Jahresarbeitszahl einer Wärmepumpe?
Mehrere Faktoren wie Strompreis, Vorlauftemperatur und Heizsystem beeinflussen die Effizienz der Wärmepumpe direkt.

Außentemperatur und Standort
Die Außentemperatur beeinflusst direkt die Effizienz der Wärmepumpe. In kalten Regionen sinkt die JAZ, weil die Pumpe mehr Energie für das Heizen benötigt. In milden Klimazonen arbeitet sie effizienter.
Ein gut isoliertes Haus hilft, Energieverluste zu vermeiden und verbessert den Wirkungsgrad. Der Standort spielt ebenfalls eine Rolle. Eine Grundwasserwärmepumpe ist in Gebieten mit stabilem Grundwasserstand ideal.
Erdsonden sind gut in frostfreien Böden.
Heiz- und Lüftungsverhalten beeinflussen zusätzlich die Leistung. Häufiges Lüften bei Frost führt zu höheren Heizkosten. Auch alte Heizkörper können den Wirkungsgrad senken.
Neue Fußbodenheizungen sorgen meist für bessere Werte. Experten vom Bundesverband Wärmepumpe empfehlen einen hydraulischen Abgleich zur Optimierung des Heizsystems.
Ein optimaler Standort und eine gute Installation steigern die Effizienz deutlich.
Qualität der Anlage und Installation
Eine hochwertige Wärmepumpenheizung hängt von der richtigen Installation ab. Der hydraulische Abgleich sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung. Ohne ihn kann die JAZ sinken.
Gut isolierte Heizungsrohre verhindern Energieverluste. Das spart Strom und erhöht die Effizienz.
Die Wahl der Komponenten ist entscheidend. Eine schlecht installierte Fußbodenheizung oder falsch verbaute Wärmepumpenheizkörper verringern die Leistung. Fachgerechte Planung und Montage verbessern die Heizkennlinie deutlich.
Heizsystem und Vorlauftemperatur
Die Vorlauftemperatur beeinflusst die Effizienz der Wärmepumpe stark. Fußbodenheizungen sind ideal, da sie mit niedrigeren Temperaturen arbeiten. Eine Vorlauftemperatur von 30–35 Grad ist optimal für eine gute JAZ.
Gasheizungen brauchen oft höhere Temperaturen und senken damit die Effizienz.
Große Heizflächen helfen, Energie zu sparen. Eine gute Dämmung des Gebäudes hält Wärme länger im Haus. Hydraulischer Abgleich vermeidet Energieverluste und sorgt für gleichmäßige Verteilung der Wärme.
Isolation von Rohren reduziert ebenfalls Verluste und verbessert das System.
Was ist ein guter JAZ-Wert?
Ein guter JAZ-Wert liegt zwischen 3,0 und 4,5. Moderne Wärmepumpen erreichen oft Werte von 3 bis 5. Eine hohe JAZ spart Strom und senkt Heizkosten. Für staatliche Förderungen sind Mindestwerte wichtig.
Luft-Wasser-Wärmepumpen in Altbauten benötigen mindestens 3,5. Sole- oder Wasser-Wärmepumpen brauchen 3,8 bis 4,0. Neubauten fordern bei elektrischen Wärmepumpen mindestens 4,5.
Eine gute JAZ hängt von vielen Faktoren ab. Gut gedämmte Fenster und Häuser helfen, den Wert zu steigern. Fußbodenheizungen arbeiten effizienter als normale Heizkörper. Auch die Vorlauftemperatur muss niedrig sein.
Eine Solarthermieanlage oder Photovoltaikanlage kann die Bilanz verbessern. Grundwasserwärmepumpen erzielen oft höhere Werte durch stabile Temperaturen des Wassers.
Möglichkeiten zur Verbesserung der JAZ ihrer Wärmepumpe
Eine gute Isolierung senkt den Energieverbrauch. Fußbodenheizungen helfen, die Effizienz zu steigern.
Optimierung der Planung und Installation
Gute Planung und richtige Installation verbessern die JAZ. Ein hydraulischer Abgleich sorgt für optimalen Durchfluss. Das spart Energie und steigert die Effizienz der Wärmepumpe.
Eine gute Isolierung reduziert Wärmeverluste. Fußbodenheizungen helfen, niedrige Vorlauftemperaturen einzuhalten. Kombiniert mit Solarthermie oder Photovoltaik kann die Effizienz noch weiter steigen.
Effizienz beginnt bei der Planung.
Nachträgliche Effizienzsteigerungen im Bestand
Eine Gebäudesanierung kann die Effizienz der Wärmepumpe stark verbessern. Maßnahmen wie Dämmung oder der Austausch von Fenstern und Türen helfen, Wärmeverluste zu senken. Auch eine Absenkung der Vorlauftemperaturen spart Energie.
Große Heizflächen wie Fußbodenheizungen verteilen Wärme besser. Das reduziert den Stromverbrauch der Pumpe. Moderne Thermostate verbessern zusätzlich die Steuerung der Heizung im Alltag.
Relevanz der JAZ für staatliche Förderungen
Die Jahresarbeitszahl (JAZ) ist wichtig für staatliche Förderungen. Programme wie die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) fordern hohe JAZ-Werte. Die KfW verlangt mindestens eine JAZ von 3, um Förderungen zu erhalten.
Mit solch einem Wert sind Zuschüsse bis zu 70 % möglich. Für ein Altbau-Beispiel mit einem Wärmebedarf von 24.000 kWh und einer JAZ von 4 ergeben sich Stromkosten von etwa 1.800 € pro Jahr (6.000 kWh x 0,30 €/kWh).
Solche Einsparungen machen Förderungen attraktiv.
Höhere JAZ-Werte senken die laufenden Kosten und lassen sich besser fördern. Ein gut geplantes Heizsystem wie eine Fußbodenheizung hilft, effizienter zu arbeiten. Durch eine niedrige Vorlauftemperatur steigt die Effizienz der Wärmepumpe.
Standort und Installation spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Wer staatliche Hilfen nutzen will, sollte deshalb auf eine optimale Planung achten, um die Vorgaben zu erfüllen.
Fazit
Eine hohe JAZ verbessert die Umweltbilanz und senkt Heizkosten. Wärmepumpen mit gutem Wert arbeiten effizient und nachhaltig. Fördermittel verlangen oft Mindestwerte der JAZ. Moderne Fußbodenheizungen und sorgfältige Planung steigern diese Zahl.
Optimierte Installation und Sanierungen helfen bei der Effizienz. Außentemperatur, Qualität der Anlage und Vorlauftemperatur beeinflussen die Leistung stark. Ein gutes Heizverhalten kann langfristig Kosten sparen.
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Häufig gestellte Fragen
Die JAZ gibt das Verhältnis der erzeugten Heizwärme zur eingesetzten Strommenge über ein ganzes Jahr an. Sie zeigt, wie effizient eine Wärmepumpe im realen Betrieb arbeitet – je höher der Wert, desto besser.
Die JAZ wird berechnet, indem man die erzeugte Heizwärme (in kWh) durch den Stromverbrauch (in kWh) innerhalb eines Jahres teilt. Eine Wärmepumpe, die z. B. 12.000 kWh Wärme mit 4.000 kWh Strom erzeugt, hat eine JAZ von 3.
Die Effizienz hängt unter anderem von der Außentemperatur, der Vorlauftemperatur, der Qualität der Gebäudedämmung, dem Heizsystem (z. B. Fußbodenheizung), dem Nutzerverhalten sowie der fachgerechten Planung und Installation ab.
Eine gute Dämmung, niedrige Vorlauftemperaturen, ein hydraulischer Abgleich, große Heizflächen wie Fußbodenheizungen und eine sorgfältige Planung steigern die Effizienz. Auch Kombinationen mit Solarthermie oder Photovoltaik wirken sich positiv aus.
Für Förderprogramme wie die BEG oder KfW ist eine bestimmte JAZ Voraussetzung. Je höher die JAZ, desto höher ist oft der mögliche Zuschuss. Neubauten benötigen in der Regel mindestens eine JAZ von 4,5 für volle Förderung.
✍️ Geschrieben von:

Sebastian, ein erfahrener Experte mit über zehn Jahren Erfahrung im Bereich Wärmepumpen und erneuerbarer Energien, war früher selbständiger Heizungsbauer. Mit seinem fundierten Wissen über Wärmepumpentechnologie und praktischer Erfahrung bietet er wertvolle Einblicke und praxisnahe Ratschläge. Seine Expertise erstreckt sich auf die Planung und Umsetzung von Wärmepumpenanlagen sowie auf das Verständnis für aktuelle Trends und Entwicklungen im Bereich erneuerbarer Energien.